Unsere Studienfahrt nach Wien traten wir trotz großer Vorfreude mit etwas gemischten Gefühlen an, denn es kursierten viele Gerüchte über das A&O Hostel am Hauptbahnhof, das unsere Unterkunft werden sollte. So erzählten zum Beispiel mehrere Rezensionen von Bettwanzen, Flecken auf Matratzen und dreckigen Bädern. Es entstand bei uns schnell der Insider-Witz: Unsere Studienfahrt wird das Dschungelcamp 2023! Diese Ängste sollten sich aber glücklicherweise schnell als völlig unbegründet erweisen….

Am Montag, den 10. Juli 2023 brachen wir, einundzwanzig Schülerinnen und Schüler des KHGs, zusammen mit Frau Luplow-Guhra, Frau Heger und Herrn Eckert am Bamberger Bahnhof mit dem Zug Richtung Wien auf. Nach einer entspannten 5-stündigen ICE-Fahrt und dem Einchecken in unser Hostel starteten wir zu einem Spaziergang rund um den Ring. Dieser beinhaltete die von uns vorbereiteten Kurzvorträge über Sehenswürdigkeiten wie beispielsweise die Wiener Staatsoper, das Rathaus, das Parlament und vieles mehr. Nach einem gemütlichen Abendessen in einer Pizzeria feierten wir schließlich gemeinsam in Magdalenas Geburtstag hinein.

Am nächsten Morgen traf sich die Gruppe nach einem ausgiebigen Frühstück pünktlich, um zur Stadtführung aufzubrechen. Der sympathische Stadtführer schmückte neben allgemeinen Informationen über die Altstadt Wiens seine Führung auch immer wieder mit sehr unterhaltsamen "Fun Facts" über die österreichische Hauptstadt. So erfuhren wir zum Beispiel, warum sich in der Kugel auf der Turmspitze des Stephansdoms ein Panini-Sticker-Heft der Fußball-EM 2008 befindet. Nach einer ausgiebigen Mittagspause mit reichlich Freizeit und einem kurzen Einkaufsbummel folgte der Besuch im Leopold Museum. Dort erwartete uns eine außergewöhnliche Führung unter dem Motto "Aufbruch in die Moderne". Die markanten Sprüche des Museumsführers, allen voran sein Appell "Bringt eure Körper zum Schwingen", blieben uns nachhaltig im Gedächtnis. Am Abend genossen wir erneut unsere Freizeit, wobei eine Gruppe von uns die Gelegenheit nutzte, sich in der Donau zu erfrischen und den Tag am Ufer schön ausklingen zu lassen.

Der nächste Tag begann mit einer Führung über den allseits bekannten Zentralfriedhof, wo sich unter anderem die Gräber von berühmten Persönlichkeiten wie Falco und Udo Jürgens befinden. Zufällig wurde uns der gleiche Stadtführer wie am Vortag zugeteilt, was uns alle – und ihn ebenso - sehr freute. Die Führung war dementsprechend genauso informativ und unterhaltsam wie die Stadtführung am Vortag. Nach einer kurzen Verpflegungspause auf dem Naschmarkt ging es für uns gut gestärkt weiter zum Schloss Schönbrunn, welches auf Kaiser Joseph I. zurückzuführen ist. Während uns die sengende Hitze draußen sehr zu schaffen machte, konnten wir im etwas erträglicheren Innern mit Hilfe von Audioguides mehr über die verschiedenen Räumlichkeiten und deren Verwendungszwecke erfahren. Am Abend besuchten wir schließlich den Wiener Prater, der durch die bunten Lichter in der Dunkelheit noch schöner wirkte. Dort genoss unsere Gruppe die zahlreichen und teilweise sehr außergewöhnlichen Achterbahnen und viele weitere Fahrgeschäfte.

Donnerstag war nicht nur unser leider schon letzter ganzer Tag, sondern auch Konstantins Geburtstag und startete mit der Besichtigung der UNO-City. Diese ist neben New York, Genf und Nairobi einer der vier offiziellen Amtssitze der Vereinten Nationen und spielt somit eine wichtige Rolle im politischen Weltgeschehen. Aus Sicherheitsgründen wurde dem Geburtstagskind jedoch bei der Eingangskontrolle das Souvenir-Taschenmesser, das er sich kurz zuvor gekauft hatte, vorübergehend entzogen. Anschließend bewunderten wir das beeindruckende Hundertwasserhaus, bevor wir uns zu einer entspannten Schifffahrt auf der Donau begaben. Während der Fahrt genossen wir angenehme Gespräche und das Zusammensein mit unseren Lehrkräften, so dass auch eine halbstündige Verzögerung aufgrund eines Staus an einer Schleuse der guten Stimmung keinen Abbruch tat. Für unseren letzten gemeinsamen Abend hatten die Lehrkräfte kurzfristig noch ein gemeinsames Essen organisiert in einem urigen Lokal namens Plutzer-Bräu. Bei typisch österreichischen Gerichten wie dem Wiener Schnitzel und Kaiserschmarrn erlebten wir einen sehr unterhaltsamen Abend, bei dem alle Beteiligten großen Spaß hatten. Danach begaben wir uns auf den Rathausplatz, wo ein Film- und Musikfestival stattfand, das sowohl die Lehrer als auch uns Schüler anzog.

Am Freitag ging es für uns dann leider schon wieder zurück. Nachdem wir aus dem Hostel ausgecheckt und uns am Hauptbahnhof mit Proviant für die Zugfahrt eingedeckt hatten, überreichten wir den Lehrkräften, allen voran Frau Heger als Organisatorin, ein kleines Dankeschön-Geschenk für ihr großes Vertrauen in uns und die schöne Gestaltung der Fahrt. Dann ging es für uns in unseren ICE-Richtung Bamberg, in dem die Klimaanlage glücklicherweise nach kleinen Anfangsschwierigkeiten doch noch aktiviert wurde und uns somit die Zugfahrt deutlich erträglicher machte. Trotz Verspätung unseres Anschlusszuges in Nürnberg erreichten wir Bamberg fast planmäßig gegen 17 Uhr.  Für uns war es eine gelungene Mischung aus Kulturprogramm, Freizeit und jeder Menge Spaß!

Anton Rößler, Magdalena Piehler