Diese Redewendung, die jüdische Menschen auch heute noch verwenden, steht als Leitspruch über dem Gedenkbuch an die jüdische Bevölkerung in den ehemaligen Gemeinden Trabelsdorf und Lisberg. Ältere Menschen haben ihre Erinnerungen an die junge Generation, in diesem Fall an die Schülerinnen und Schüler des P-Seminars Gedenkbuch an die jüdischen Gemeinden Trabelsdorf und Lisberg weitergegeben, damit sie erhalten bleiben.

Am Abend des 6. Juni 2019 stellten die Schülerinnen und Schüler ihre Forschungsergebnisse im Rahmen einer Feierstunde in der Alten Schule in Trabelsdorf vor. Nach dem jiddischen Lied Mir leben ejbig, das während des Zweiten Weltkriegs in einem Ghetto in Polen entstanden war und von der Hoffnung auf ein Überleben handelte, vorgetragen durch den Wohnzimmerchor Priesendorf, begrüßte der Erste Bürgermeister der Gemeinde Lisberg, Herr Bergrab, die ca. 70 Anwesenden und äußerte seine Freude über das gelungene Werk. Anschließend trug Wolfgang Buck sein Lied Elf Noma vor, in dem er sich mit der Deportation der letzten jüdischen Bürger aus Trabelsdorf im Jahre 1942 auseinandersetzte und die Frage aufwarf, wem das Schicksal der ehemaligen Nachbarn nahe ging und geht. Danach erläuterten die Schülerinnen und Schüler den Anwesenden den Verlauf des P-Seminars und ihre konkrete Arbeit an dem Gedenkbuch. Dass in einem solchen Projekt viel Arbeit steckt, war klar erkennbar. Die Projektgruppe umfasste nicht nur die jungen Menschen und die Zeitzeugen in Trabelsdorf und Lisberg, sondern auch die Angehörigen der Opfer, die heute in den USA leben und viele Photos und Dokumente zur Verfügung stellten, Archivare, Forscher und Mitarbeiter von Bibliotheken, die unser Vorhaben mit großem Engagement unterstützten. Einige ausgewählte Biographien wurden von den jungen Autoren vorgelesen bzw. vorgetragen. Die Enkel bzw. Verwandten der jüdischen Opfer kamen ebenfalls zu Wort: Jonathan Liffgens stellte Betrachtungen über die Gegenwart Gottes in dieser Schreckenszeit an und Eric Richman, der live zugeschaltet war, betonte die Bedeutung dieses Gedenkbuches für die Familien der Angehörigen, die sehr erleichtert seien, dass ihre Verwandten nicht vergessen sind. Anschließend bedankten sich Frau Dr. Horn und Herr Bergrab bei allen, die an diesem Buch mitgewirkt hatten. Mit dem Lied Oseh Shalom, gesungen vom Wohnzimmerchor Priesendorf, endete die Veranstaltung. Anschließend war Gelegenheit, das Gedenkbuch anzuschauen, zu kaufen und sich mit den Verfasserinnen und Verfassern zu unterhalten. Alle waren sich einig: Die Arbeit hat sich gelohnt!

Dr. C. Horn

Das Gruppenbild wurde uns dankenswerterweise von Frau Krüger-Hundrup überlassen.