Mo Asumang1

In einer anregenden Veranstaltung am Donnerstag, den 17.03.2022 inspirierte die afrodeutsche Autorin und Regisseurin Mo Asumang Schüler*innen mehrerer Bamberger Schulen mit ihrer Dokumentation „Die Arier“ und einer anschließenden Fragerunde. Bei dem morgentlichen Treffen im Odeon Kino waren auch die Mitglieder der Schule-ohne-Rassismus-Gruppe am KHG sowie des Geschichtskurses von Frau Dorsch aus der q11 anwesend.

Mo Asumang versuchte in ihrem Film herauszufinden, was der Begriff „Arier“ eigentlich bedeutet und wo er ursprünglich herkommt. Zusätzlich wollte sie wissen, wie Rassisten denken und was ihre Motivation im Leben ist. Wie ist ein Neonazi zu dem geworden, was er ist? Was hat ein Mitglied des Ku-Klux-Klans gegen sie? Was hat sie Rassisten denn eigentlich getan? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen und ihre Neugierde zu stillen, reiste sie um die Welt und sprach mit den unterschiedlichsten Menschen. Das Resultat ist ein hoch interessanter und emotionaler Film, der wirklich für Gänsehaut sorgte.

Wie anregend die Dokumenation war, wurde auch in der anschließenden Fragerunde deutlich: Hier bekamen die Schüler*innen die Möglichkeit, direkt mit Mo Asumang zu sprechen. In diesem Gespräch erzählte die Regisseurin, die als Tochter einer Deutschen und eines Ghanaers selbst mit vielen rassistischen Anfeidungen zu kämpfen hat, von ihren Erfahrungen während des Drehs, der Angst, die sie teilweise haben musste, aber auch der Bereicherung, die dieser Film für sie war. Sie berichtete viel über rassistische Übergriffe auf sie, eine Morddrohung, die sie erhalten hatte und gab Ratschläge, wie man sich verhalten sollte, wenn man mit Rassismus und Diskriminierung konfrontiert ist. Ihre klare Botschaft an alle: Reden. Reden und Kommunizieren ist unglaublich wichtig. Über die eigenen Erfahrungen reden, über Rassismus reden, mit Rassisten reden, all das kann helfen.

Wie fesselnd das Gespräch und auch Mo Asumang als Person waren, wurde ebenfalls daran deutlich, dass die Veranstaltung viel länger ging als eigentlich geplant. Und auch als sie sich verabschieden musste, um ihren Zug nicht zu verpassen, waren noch lange nicht alle Fragen gestellt und beantwortet. Ich persönlich bin sehr dankbar, die Chance gehabt zu haben, einer so starken Künstlerin zuhören zu dürfen und ich hoffe, dass wir die Konversation über Rassismus, die Mo Asumang angestoßen hat, auch an unserer Schule weiterführen können.

Für alle Interessierten hier ein Link zu einem Filmausschnitt:


https://www.youtube.com/watch?v=x6so6UcAuPk

Genia Rauschen