Mehr als nur ein Tropfen auf den heißen Stein - Müllsammelaktion der Umweltgruppe
Über 600 Kilogramm Müll produziert der durchschnittliche Deutsche jedes Jahr – mehr als die Bürger in den meisten anderen Ländern der europäischen Union. Und Bamberg liegt bei den Städten mit den größten Müllmengen in Deutschland unter den Top Ten. Ein trauriger Rekord!
Kein Wunder also, dass bei diesen immensen Mengen nicht immer alles da landet, wo es soll. Davon konnten sich auch die Mitglieder der Umweltgruppe überzeugen, die im Rahmen der vom Kultusministerium initiierten „Woche der Gesundheit und Nachhaltigkeit“ bei einer Müllsammelaktion selbst aktiv etwas beitragen wollten und sich von der Schule aus aufmachten, um Bamberg vom Müll zu befreien.
Mit Handschuhen, verschiedenen Müllsäcken und einem Greifer (danke an Herrn Wild!) für besonders unappetitliche Funde bewaffnet zogen wir los. Eigentlich waren wir uns nicht sicher, ob wir wirklich viel finden würden. Hinterher war uns klar, dass man den Müll leicht übersieht, wenn man nicht explizit auf ihn achtet. Hält man dagegen bewusst Ausschau nach Müll, der achtlos auf die Straße geworfen wurde, wird man permanent fündig: Flaschen, Glasscherben, Kartons, Fetzen alter Kleidungsstücke, Getränkebecher, Dönerboxen, Plastikverpackungen, Schaumstoff, Kaugummis, alte Eintrittskarten, und, und, und.
Alle Müllsammler waren sich einig, dass die unüberschaubare Menge an Zigarettenstummeln der ärgerlichste Aspekt unseres Ausflugs war. Anfangs wurden nicht nur alle pflichtbewusst aufgehoben, sondern sogar noch gezählt. Da wir uns aber nicht nur ein paar hundert Meter von der Schule entfernen wollten, gaben wir schnell das Zählen und irgendwann auch das Aufheben der Kippen auf. Sie liegen überall in unüberschaubaren Mengen. Muss das sein?
Am Ende unserer Aktion versammelte sich ein verschwitzter, müder, aber auch stolzer Müllsammeltrupp auf dem oberen Pausenhof. In nur 90 Minuten waren zwei volle Säcke mit Restmüll, ein Sack mit Plastikmüll, einige Flaschen und zwei Kartons zusammengekommen. Mehr als nur ein Tropfen auf den heißen Stein! Das Ergebnis lässt uns aber auch nachdenklich zurück. Was kann jeder von uns gegen den Müll auf den Straßen tun? Zunächst einmal – eigentlich ganz einfach – selber keinen auf die Straße werfen! Wenn sich das jeder zu Herzen nehmen würde, wären unsere Straßen müllfrei. Eine leere Flasche kann man problemlos bis zum nächsten Container tragen und für Zigarettenkippen gibt es portable Aschenbecher – ein wunderbares Weihnachtsgeschenk für alle Raucher!
Und wenn du aktiv etwas gegen den Müll auf der Straße tun willst, dann nutze doch den Einkauf in der Stadt oder den Spaziergang im Park dazu, hin und wieder etwas aufzuheben und in den nächsten Mülleimer zu werfen. Die Natur wird es dir danken! J
S. Groth