9.11. – ein äußerst schwieriges Datum in der deutschen Geschichte.
Zum einen gibt es Grund, sich zu freuen, nämlich über den Beginn der ersten deutschen Republik 1918 oder den Fall der Berliner Mauer im Jahr 1989. Auch der gescheiterte Versuch Georg Elsers, den Diktator zu töten, um Schlimmeres zu verhindern, soll nicht vergessen werden. Zum anderen versuchte an diesem Tag 1923 Adolf Hitler zum ersten Mal, die Macht in Deutschland an sich zu reißen.
Viel stärker als die genannten Ereignisse ist jedoch die Reichspogromnacht am 9.11.1938 im kollektiven Gedächtnis verankert: Die Angriffe auf die Synagogen, die in den meisten Fällen angezündet und zerstört wurden, die Angriffe auf jüdische Menschen in Deutschland, die verletzt und sogar getötet wurden. Diese Nacht zeigte ganz deutlich, dass jüdische Personen in Deutschland nicht mehr sicher waren. Wer konnte, wanderte aus. Viele blieben jedoch in Deutschland und wurden ab 1941 deportiert und ermordet.
An sie und ihr Schicksal erinnern die Stolpersteine, die vor ihrem letzten freiwillig gewählten Wohnort verlegt sind.
Das Kaiser-Heinrich-Gymnasium hat eine Patenschaft für einige Stolpersteine übernommen. Schülerinnen und Schüler der Klasse 9b säuberten diese Stolpersteine in der Habergasse und in der Austraße. Um an die Ermordeten zu erinnern, legten sie eine weiße Rose nieder.
Dr. Christa Horn